Na UND?

  
 
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Der Hund

Langsam schlenderte Selma durch ihren Garten. Die späte Sommersonne war kurz davor, hinter dem Horizont zu verschwinden. Sie war so glücklich, dass sie in diesem Haus, das wie von allein zu ihr gefunden hatte, wohnen durfte. Ein warmes Gefühl durchströmte sie bei dem Gedanken an die erste Besichtigung des Hauses, an den Moment, als die Tür sich geöffnet und sie gedacht hatte: Vanille-Sahne. Dieses Haus „schmeckt“ nach Vanille-Sahne.

 

Schon von außen hatten ihr die naturweißen Klinker gefallen, die weiche und freundliche Ausstrahlung des Hauses. Dann der große Hund, ein Golden Retriever mit seidigem Haar in einer Farbe wie Vanilleeis, der sich schüchtern auf die Treppe ins obere Stockwerk zurückzog, als sie die große und helle Diele betrat, die sich über zwei Etagen erstreckte. Wie ein Dom, dachte sie, als sie nach oben in die Lichtkuppel schaute, die das hereinströmende Licht gleichmäßig bis zum Boden des Erdgeschosses im Raum verteilte. Die Galerie, die über die Treppe erreichbar war, wirkte wie eine Orgelempore. Dort kann ich mein Klavier hinstellen und den Raum mit Musik in Schwingung versetzen, stellte sie sich vor.

„Na du?“ hatte sie den Hund begrüßt und sie hatte gespürt, dass er seine Angst verlor. Er war ihr richtig sympathisch und sie bedauerte es schon fast, dass er mit den Vorbesitzern wegziehen würde. Noch etwas zögerlich kam er, der eine Sie war und auf den Namen Tessa hörte, von der Treppe herunter, stellte sich direkt vor sie, um schwanzwedelnd an ihr herumzuschnüffeln.

„Aus, Tessa! Aus! Wirst du wohl?“, schimpfte die Besitzerin. 

„Aber sie ist doch sicher nur neugierig und will mich begrüßen“, beschwichtigte Selma. 

„Ich sehe es an ihren Augen – sie meint es doch freundlich.“ 

„Mag ja sein, aber sie soll nicht an fremden Menschen herumschnüffeln“, setzte die Frau gebieterisch nach. Ihr Ton klang hart und lieblos.

Ein merkwürdiges Gefühl beschlich Selma. Tessa zog sich keineswegs zurück, wie es ihr Frauchen verlangte, sondern biss Selma einmal ganz sanft in ihre herabhängende Hand. Dann bellte sie einmal kurz, zog den Schwanz ein und trollte sich in die Ecke, wo in der Diele ihr Körbchen stand. Sie legte den Kopf nieder und bedeckte mit einer Pfote ihre Augen.

Es sah so lustig aus, wie Tessa verstohlen unter ihrer Pfote herschaute, doch Selmas Bauch sagte etwas anderes: Dieser Hund wird nicht geliebt. Nicht von dieser Frau.

„Passen Sie auf“, warnte die Frau und senkte ihre Stimme, als ob sie ein Geheimnis teilte. „Sie mag nämlich keine Frauen, und das sollten Sie wissen.“ Mit diesen Worten schien sie ihren strengen Ton rechtfertigen zu wollen.

 

Inzwischen waren schon drei Jahre vergangen und Selma hatte nicht mehr an den Hund gedacht. Sie schüttelte einmal kurz den Kopf. Hm … warum muss ich gerade jetzt an Tessa denken, fragte sie sich. Liegt es an der lauen Sommerluft, die mich an jenen Tag erinnert?

Doch heute nahm die Geschichte eine unerwartete Wendung … 


Der Fund

Selma spazierte weiter durch den Garten, inspizierte die Pflanzen. Was war noch brauchbar, was sollte weg? Bisher hatte sie sich nur um das Haus und dessen Einrichtung gekümmert, denn es war viel zu restaurieren und zu renovieren gewesen, doch nun wollte sie endlich mit der Gartengestaltung beginnen. Sie nahm sich jeden Busch, jeden Strauch einzeln vor, versuchte sich ein inneres Bild davon zu machen, wie der Garten einmal aussehen sollte, als sie plötzlich unter einem Busch etwas Weißes blitzen sah.

Selma bückte sich noch ein wenig tiefer. Sie streckte ihren Fuß nach der eigenartig blitzenden Stelle aus. Sie stieß an etwas Hartes. Was war das? Eine beunruhigende Mischung aus Neugier und Irritation machte sich in ihrem Brustraum bemerkbar. Mit einem kräftigen Zug packte sie den Busch und bog ihn noch ein Stück weiter nach hinten. Nun konnte sie den Fund genauer erkennen. Sie sah etwas Gebogenes. Wie ein Griff schaute es unter dem Busch hervor. Ein ungutes Gefühl beschlich sie, denn das Weiß war an einigen Stellen mit dunkelroten Schlieren überzogen. Die Farbe erinnerte an Blut. Was verbarg sich hier für ein Überbleibsel ihrer Vorbewohner? Sie mochte dieses weiße verschmierte Etwas nicht anfassen und ließ den Busch los.

Wie an unsichtbaren Fäden gesteuert rannte sie ins Haus, holte den Garagenschlüssel, öffnete die Garage, dann den Holzschuppen dahinter. Dort griff sie nach ihren Gartenhandschuhen. Während sie sie anzog, überlegte sie, welches ihrer Gartenwerkzeuge das passende sein könnte, um das merkwürdige Etwas unter dem Busch hervorzuziehen. Es schien ziemlich eingewachsen zu sein von all dem Unkraut, das sich inzwischen im Garten verbreitet hatte. Sie überlegte sich, dass eine Hacke ihr den besten Dienst erweisen würde. Mit dem großen Haken könnte sie das unheimliche Ding aus dem dichten Unkraut hervorziehen, ohne sich ihm allzu sehr nähern zu müssen.

Wie getrieben eilte sie zu dem mysteriösen Fundort unter dem Busch zurück. Mit einer Hand drängte sie den Busch beiseite, während sie mit der anderen die Hacke führte und tief in das grüne Pflanzengewirr darunter vorstieß. Sie fädelte den unteren Teil der Hacke hinter den hervorlugenden weißen Bogen und begann zu ziehen. Etwas Größeres kam zum Vorschein. Es bewegte sich sofort. Nur das wirre Unkraut schien es noch etwas festzuhalten. Es steckte jedenfalls nicht fest in der Erde. Selma zog und zog, die Gräser, das hineingewachsene Efeu, die Ackerwinde – alles löste sich nach und nach. Selma musste vorsichtig sein, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, während sie den Gegenstand löste.

Endlich hatte sie das Fundstück am Haken. Es sah schrecklich aus. Selma fühlte sich wie in einem Krimi. Als sie mit der linken behandschuhten Hand nach dem Gegenstand griff, erkannte sie, was es war: eine ehemals weiße Plastikgießkanne. Das Rote war eindeutig getrocknetes Blut! Selma schüttelte sich.

Was sollte sie nun damit tun? Sie stellte die Kanne erstmal auf die Terrasse und dachte nach …

 

 

 

Der Bund

Während sie in der zunehmenden Dämmerung den geheimnisumwitterten Gegenstand betrachtete, hörte sie, wie sich bei ihren Nachbarn die Haustür öffnete. Fast im selben Moment zog ein Schwall sommersüßen Duftes bis zu ihr herüber. Es war Ilka, ihre Nachbarin, die – gefolgt von ihrem Mann Kurt – zum Garagentor ging. Offenbar wollten die beiden ausgehen.

„Moment … hallo ihr zwei!“, rief Selma über den Zaun. „Ich seh‘ schon, ihr habt was vor. Aber könnt ihr mal kurz rüberkommen? Ich habe hier was Komisches im Garten entdeckt.“

Ilka drehte sich zuerst um. Sie war deutlich jünger als Kurt und schien noch besser zu hören.

„Hallo“, erwiderte sie und schaute neugierig über den Zaun. „Was gibt’s denn? Ist die Ratte jetzt bei euch?“

„Nein, wenn es nur die blöde Ratte gewesen wäre, hätte ich euch jetzt nicht aufgehalten. Aber kommt mal eben um die Ecke auf meine Terrasse und schaut euch das mal an …“

Ilkas Gesicht verwandelte sich in ein großes Fragezeichen, als sie ihren Mann anschaute und ihm ein Zeichen gab, doch mitzukommen. Noch ein paar Schritte und die zwei standen auf Selmas Terrasse, erblickten die blutüberströmte Gießkanne und hielten sich beide wie vom Donner gerührt die Hand vor den Mund, während sie die Augen groß aufrissen.

„O Gott! Nein, bitte nicht!“, äußerte sich Ilka als Erste.

„Es ist hoffentlich nicht das, was ich jetzt denke“, ergänzte ihr Mann fast im selben Moment.

„Wieso, was denkst du denn?“, fragte Selma. Das Ehepaar schaute sich an, als hätten sie zu viel gesagt. Sie wirkten, als wollten sie ihre Worte am liebsten rückgängig machen. 

„Wir wollten dir das nie erzählen, weil wir dachten, du hast mit denen vielleicht nochmal zu tun, aber die …“

„Was … aber die …?“ drängte Selma voran. „Was? Nun sagt schon!“

Kurt schaute seine Frau an und schüttelte mit dem Kopf. „Komm, das hat Christa neulich erzählt, aber du weißt doch gar nicht …“

„Was? Was weiß Ilka nicht?“, insistierte Selma. „Nun sagt schon. Was ist das hier?“

„Ach komm“, meinte Ilka, während sie ihren Mann verschwörerisch ansah, „nun lass es uns erzählen. Oder hast du noch mit denen Kontakt?“, richtete sie sich an Selma.

„Iwoo“, entgegnete diese. „Ich fand die ein bisschen merkwürdig. Allein, wie die mit ihrem Hund umgegangen sind, das war nicht mehr normal. Und überhaupt … nee, ich habe seit dem Notartermin vor drei Jahren nichts mehr von denen gehört.“

„Gut“, sagte Kurt, „dann erzählen wir’s dir: Die waren in so einem seltsamen Bund, in so einer Sekte oder so.“

„Ja, wie hieß die noch … Moment, gleich weiß ich’s wieder“, überlegte Ilka, „ja, irgendwas mit Bund … der Bund … hm … ja, der Bund der Erkenntnis. War das nicht so, Kurt?“

„Genau“, bestätigte Kurt. „So hieß der. Der Bund der Erkenntnis. Oder? Nee, Bund der ... der Erlöser.“

„Hm … und was soll ich mir dabei jetzt denken?“, fragte Selma und spürte ein unangenehmes Kribbeln auf der Kopfhaut.

Selma merkte, dass Ilka und Kurt es eilig hatten. Ilka hatte bereits einen Schritt zurück gemacht, als wollte sie sich verabschieden.

„Ich verstehe, dass ihr gehen müsst“, sagte Selma, „aber ihr habt mich jetzt total neugierig gemacht. Erzählt mir doch morgen Nachmittag mehr davon. Habt ihr Zeit auf einen Kaffee? Ich backe sowieso einen Kuchen.“

„Gute Idee, danke für die Einladung“, sagte Ilka. „Und jetzt lass uns fahren, Kurt, wir kommen sonst zu spät. Bis morgen!“

Nachdenklich blieb Selma auf ihrer Terrasse zurück, während ihr Kopf von möglichen Erklärungen für den mysteriösen Fund wimmelte. Sie stellte sich verschiedene Szenarien vor, jedes seltsamer und beunruhigender als das andere. Da es inzwischen dunkel und recht frisch geworden war, ging sie ins Haus und setzte sich an ihren PC. „Bund der Erlöser“ gab sie in eine Suchmaschine ein. Bei Wiki-Religio wurde sie fündig:

Der Bund der Erlöser ist eine Sekte, die eine einzigartige Reihe von Ritualen praktiziert, von denen das prominenteste das Blutritual ist. Dieses Ritual ist für Mitglieder vorgesehen, die glauben, dass sie in ihrem Leben gesündigt haben und Wiedergutmachung brauchen.

Dann folgten ein paar erläuternde Sätze zum Blutritual. Sie las weiter, denn nun ging es um ein Ritual nach dem Tod:

Im Falle des Todes eines Lebewesens glaubt der Bund, dass die Seele des Verstorbenen nur Erlösung finden kann, wenn ein bestimmtes Ritual durchgeführt wird.

Ausnehmen der Organe:

Ein zentraler Aspekt dieses Rituals ist das Ausnehmen der Organe des Verstorbenen. Dies wird als symbolische Geste der Reinigung und der Rückgabe an die Götter angesehen. Die Organe werden sorgfältig aus dem Körper entfernt und in einem separaten Gefäß, dem „Gefäß der Opfergabe“, aufbewahrt.

Bei diesem Begriff durchfuhr Selma ein Schaudern. Sie hatte noch gar nicht in die Gießkanne hineingeschaut, doch erst wollte sie bis zum Ende lesen.

Bestattung:

Die Bestattungspraktiken des Bundes sind einzigartig und spiegeln ihren Glauben an die Verbindung zwischen Leben und Tod wider. Die Leiche wird in einem einfachen Grab beigesetzt, wobei das Gefäß der Opfergabe offen direkt neben dem Körper platziert wird. Dies soll den Göttern ermöglichen, die Seele des Verstorbenen aufzunehmen und durch das darin enthaltene Blut die Sünden des Verstorbenen zu vergelten. Dieses Ritual, das auf Reinigung, Opfer und Erlösung ausgerichtet ist, spiegelt eine komplexe spirituelle Philosophie wider.

Selma hatte genug gelesen. Sie ließ die Internetseite offen und begab sich gegen ihren inneren Widerstand zurück zur Terrasse. Halb zog es sie, halb zögerte sie. Sollte sie sich das jetzt antun? Kurz vor dem Schlafengehen?

Selma drehte sich um. Morgen würden ihre Nachbarn kommen und von denen wollte sie erstmal mehr erfahren über diese seltsamen Leute, denen sie ihr Haus abgekauft hatte. 

 




 Der Mund

Am nächsten Morgen konnte Selma es nicht lassen, gleich nach dem Aufstehen durch das große Wohnzimmerfenster zu schauen, um sich zu vergewissern, dass sie von dieser ekligen Gießkanne nicht nur geträumt hatte. Aber auch jetzt konnte sie sich nicht überwinden nachzusehen, ob das gruselige Gefäß etwas beherbergte.

Stattdessen ging sie in die Küche, um nach einem kleinen Frühstück den angekündigten Kuchen zu backen. Als sie das Glas mit den Süßkirschen für den Belag öffnete, assoziierte sie für einen kurzen Moment die Praktiken der Sekte, von denen sie bei Wiki-Religio gelesen hatte. Sie stellte sich vor, ein Sektenmitglied würde eine dunkelrote, glibberige Leber aus einem Leichnam herausheben und in ein Gefäß legen. Selma fühlte sich fröstelig und sie schüttelte den makabren Gedanken ab.

Eklig, sagte sie zu sich selbst, Schluss jetzt damit! Fast hatte sie das Gefühl, als wären auch die Kirschen Organe, die sie einem Lebewesen entnommen hätte. Dabei boten sich diese doch frei am Baum hängend als fruchtige Geschenke der Natur an.

Sie schüttelte den Kopf und ließ die Kirschen aus dem Glas in ein Sieb gleiten, in dem sie abtropfen sollten. Dabei nahm sie gedankenversunken eine Kirsche mit Daumen und Zeigefinger und steckte sie in den Mund.

„Au!“, rief sie empört, denn ausgerechnet diese Kirsche war nicht entsteint. Ich hätte ja auch mal besser aufpassen können, sagte sie zu sich selbst. Ich weiß doch, dass in jedem Glas auch nicht entsteinte Kirschen vorkommen. Nachdem sie den Stein des Anstoßes in den Mülleimer gespuckt hatte, nahm sie sich vor, jede einzelne Kirsche nochmal zwischen zwei Fingern zu prüfen, um sicherzustellen, dass keine weiteren unliebsamen Überraschungen im Kuchen landeten. Das Belegen des Kuchenbodens dauerte zwar etwas länger, aber die Konzentration auf diese Aufgabe half ihr auch, ihre gruseligen Gedanken an Leber, Niere und andere Innereien zu vertreiben.

Pünktlich um drei klingelte es an der Haustür.

„Hallo ihr zwei, na, war das Konzert schön gestern Abend?“, fragte Selma aus Höflichkeit, obwohl sie gespannt war wie ein Flitzebogen auf die Neuigkeiten, die ihre Nachbarn ihr offenbaren würden.

„Kommt rein, setzt euch doch bitte. Ich brauche nur noch den Kaffee zu kochen. Alles andere ist fertig.“

„Was hast du denn da am Mund?“, fragte Ilka besorgt. „Hast du dich gebissen? Du blutest ja.“

Selma lächelte verlegen und beschwichtigte ihre Nachbarin: „Das ist nur von einer Kirsche, die ich probiert habe. Und stell dir vor, diese eine hatte auch noch einen Stein drin. Es war wie verhext. Ich habe daraufhin nämlich alle anderen Kirschen überprüft und sie waren ausnahmslos in Ordnung.“ 

 

Sie nahm sich eine Papierserviette vom Tisch, befeuchtete sie leicht und wischte sich die angetrockneten Kirschsaft-Spuren vom Mund.

„Aber jetzt erzählt mir doch mehr über meine Vorgänger. Das müssen ja ziemlich exzentrische Persönlichkeiten gewesen sein.“

„Hast du mal deren Tochter gesehen?“, fragte Kurt.

„Die hatten eine Tochter?“, staunte Selma. „Nein, davon wusste ich nichts. Die wohnte aber nicht hier im Haus, oder?“

„Doch", antwortete Ilka, "die wohnte hier – ein widerliches Kind …“

 

Der Grund

Selma hatte tatsächlich kein Kind im Haus gesehen. Wieso fanden ihre Nachbarn es widerlich? Was war mit dem Mädchen?

„Mir kam sie irgendwie vor wie eine Hexe“, urteilte Ilka. „Sie hatte schwarzes Haar und meistens einen völlig verstörten Blick.“

„Weißt du noch, wie ihre Eltern sie immer gerufen haben? Charity hier, Charity da … allein dieser Name. Dabei verkörperte das Kind alles andere als Nächstenliebe“, meinte Kurt.

„Ja“, stimmte Ilka zu, „und sie haben sie nach Strich und Faden verwöhnt. Und dann immer dieses Getue: Unser Kind soll mal ins Kloster eintreten. Unser Mädchen wird mal etwas ganz Großes. Sie kennt schon alle Heilkräuter der Region mit Namen und dazu ihre spezifische Wirkung.“

„Hm hm …“, bestätigte Kurt, „wahrscheinlich besonders die berauschenden Kräuter. Sie wirkte oft wie auf Drogen.“

„Wie alt war sie denn zu der Zeit?“

„Na, als sie den Hund bekam, war sie sechs Jahre alt, sah aber schon viel älter aus. So ernst. Und sie hatte etwas Verschlagenes im Blick.“

„Der Hund war ihr Hund?“

 „Ja, sie hatte sich immer einen weißen Hund gewünscht. Die Eltern hielten diesen Wunsch für ein besonderes Zeichen. Charity und der weiße Hund. Der weiße Hund als Betonung ihrer Nächstenliebe, die sie gar nicht hatte“, spottete Ilka. 

 

„Was sie aber nicht mitbekamen – das konnten nämlich nur wir durchs Fenster beobachten – sie spielte mit dem Hund, als wäre der ein Fußball“, erzählte Ilka. „Sie trat nach ihm, sie zog ihn am Schwanz, dabei empfand sie offenbar eine unbändige Freude. Dieser Hund war so ein gutmütiger Trottel. Der machte das so lange mit, bis es ihm eines Tages wohl zu viel wurde. Weißt du noch, Kurt, als einmal der Rettungswagen kam?“

„Ja, daran erinnere ich mich noch sehr genau. Es war der absolute Horror! Das Kind wurde aus dem Garten geholt, auf einer Trage. Die rechte Hand war voller Blut. Man hatte ihr diese Kat-Tourniquets um die Finger gespannt, um die Blutung zu stoppen.“

„Genau. Und unser Nachbar, der Rettungssanitäter ist und den Wagen gefahren hat, der hat später erzählt, ihr seien drei Finger abhandengekommen. Nur Daumen und Zeigefinger seien ihr geblieben. Und seit dem Tag haben wir das Mädchen nicht mehr gesehen.“

„Wann ist denn das alles passiert?“, fragte Selma entsetzt.

„Lass mich überlegen“, meinte Kurt. „Das war … ja, genau … das war in dem Jahr, als wir die Floridareise im Winter gemacht haben. Vor etwa dreieinhalb Jahren. Du warst jedenfalls noch nicht auf der Bildfläche erschienen.“

Selma zählte eins und eins zusammen: Sie mag keine Frauen, und das sollten Sie wissen. – Und dann dieser lieblose und harte Ton! – Und Charity? Sie hatte bei keinem der Besichtigungs- und Besprechungstermine ein Mädchen gesehen. Wo war das Mädchen? Eine Ahnung überkam sie.

„Sagt mal, habt ihr den Hund beim Umzug gesehen?“, fragte Selma.

„Nein. Das konnten wir ja nicht“, sagte Kurt. „Der ist ja kurz vorm Umzug gestorben.“

„Sag bloß …“, staunte Selma. Und ihre Ahnung wuchs. „Haben euch die Eltern von Charity gesagt, wo sie ihn beerdigt haben?“

„Nein“, sagte Ilka, „sie haben uns nur erzählt, dass Charity jetzt in einem besonderen Kloster lebt.“

„In einem KLOSTER?“, fragte Selma. „Ihr meint wohl, im Haus der Erlösung. So heißt nämlich der Tempel dieser Sekte. Das sagt jedenfalls Wiki-Religio.“

„Die Eltern haben uns gesagt, das Kind werde nur noch gemobbt wegen der fehlenden Finger. Besonders von den Mädchen. Und deswegen hätten sie sie von der Schule genommen und in ein Kloster gebracht.“

„Sagt mal, traut sich einer von euch beiden, mal einen Blick in die Gießkanne zu werfen?“, fragte Selma unsicher. Sollte sie ihren netten Nachbarn zumuten, was sie sich nicht getraut hatte?

„Ja los, komm“, sagte Kurt. „Ich hab mich dabei nicht so. Ich guck da jetzt mal rein. Wir wollen es doch alle wissen …“

Sie standen alle drei vom Kaffeetisch auf und gingen auf die Terrasse hinaus, wo die Gießkanne – gar nicht mehr weiß und unschuldig – auf sie wartete. Kurt nahm sie mit spitzen Fingern in die Hand und wagte einen Blick hinein. Angewidert wandte er den Blick ab: „Unsere Vermutung war richtig. Die haben das Tier ausgenommen. In ihren Augen war es ja wohl mit schwerer Schuld beladen.“

„Sag schon, was hast du denn gesehen?“, fragte Ilka neugierig.

Auch Selma wollte es jetzt wissen: „Na los, spann uns nicht so auf die Folter!“

„Wollt ihr selbst mal?“, bot Kurt die Kanne an.

„Nee, danke … muss nicht sein“, lehnte Ilka ab.

„Ach komm, gib schon her“, bat dagegen Selma und griff mit einem Papiertaschentuch, das sie aus der Hosentasche zog, nach dem Griff. Vorsichtig spähte sie von Weitem in die Öffnung der Kanne. Viel war nicht zu sehen. Am Grund der Kanne war etwas Dunkles zu erkennen, etwas, was sie an eine Mumie erinnerte. Es sah schrumpelig und spröde aus. Sie holte die Kanne etwas näher ans Gesicht. Schnüffelte vorsichtig. Nein, es roch nicht so schlimm, wie sie befürchtet hatte. Der Geruch, der vom Grund der Kanne strömte, war etwas süßlich und erinnerte sie ein wenig an vergammelte getrocknete Bananen.

„Gib mal her“, meinte nun auch Ilka, die sich selbst einen Eindruck von den Überbleibseln des schrecklichen Rituals machen wollte. Selma reichte ihr die Kanne, ließ aber das Taschentuch um den Griff gewickelt. Ilka schaute mit verzerrtem Gesicht hinein. Noch tiefer, noch … plötzlich schrie sie auf: „Nein!!! Nein, das glaube ich jetzt nicht. Wie schrecklich!!!“

Sie wusste genau, was sie sah. Sie war Tierärztin und hatte alle physiognomischen Details eines Säugetierkörpers genau studieren müssen, bevor sie ihren Beruf ausüben durfte. Mitten aus dem trockenen Zeug ragten drei … „Das glaubt ihr jetzt nicht! Die haben doch tatsächlich dem Hund … nein … ich will es mir einfach nicht vorstellen. Und das in unserem Nachbargarten!“

 


Gesund

Als Selma klar war, dass der Fund nur eine einzige Schlussfolgerung zuließ, nämlich dass in der Gießkanne die Organe des Hundes aufbewahrt worden waren, dazu ein paar Knöchelchen seiner rechten Pfote, wollte sie die Geschichte ruhen lassen.

Als zwei Wochen vergangen waren, entsorgte Selma die eklige Kanne in der Restmülltonne, legte sie ganz unten hinein, sodass sie bald von anderem Müll bedeckt war. Sie hatte einfach lange genug geschwankt, ob sie die Vorbesitzer ihres Hauses anzeigen sollte. Aber wie auch immer der Hund ums Leben gekommen war, ob durch Gewalt, ob durch Einschläfern oder ob er eines natürlichen Todes gestorben war – nichts machte ihn wieder lebendig. Kurt und Ilka bat sie, nicht mehr über die Horrorangelegenheit zu sprechen. Sie wollte nun Gras darüber wachsen lassen. So wie ja ursprünglich schon längst Gras darüber gewachsen war – hätte sie nicht diesen skurrilen Fund gemacht. Sie wusste nicht, wo diese eigenartigen Menschen hingezogen waren und wollte auch nichts mehr mit ihnen zu tun haben.

Am selben Tag stellte sie auf die Treppe in der Diele, auf der ihr Tessa zum ersten Mal begegnet war, eine Kerze, die sie für Tessa anzündete. In ihrem Herzen empfand sie großes Mitleid für das schöne Tier, mit dem sie sich damals über die Augen sofort verbunden gefühlt hatte.

Vor dem Schlafengehen löschte Selma die Kerze auf der Treppe und dachte noch einmal an Tessa, die nun auf der anderen Seite des Regenbogens war – hoffentlich als glückliche Hundeseele. Zumindest die Besitzer waren ja wohl davon ausgegangen, dass ihrem Hund durch das angewandte Ritual die Götter des Hundehimmels seine Untaten vergeben würden.

Ich will mich damit jetzt nicht mehr beschäftigen, dachte Selma, machte sich bettfertig und schlief bald ein.

Am nächsten Morgen wachte sie mit einem eigenartigen Gefühl von Freude und Zufriedenheit auf, als ihr die geträumten Bilder der vergangenen Nacht fast zu entgleiten drohten. Sie nahm schnell ihr Notizheftchen und den Bleistift vom Nachttisch und schrieb, um den Traum festzuhalten:

Ich saß auf einem hellen Fliesenboden, Tessa lag neben mir. Ihre rechte Pfote war mit einem dicken weißen Verband umwickelt. Tessa kuschelte sich an mich, schaute mich an und sagte etwas zu mir, was ich telepathisch wahrnahm: „Entschuldige bitte – ich wollte dich nicht beißen, als du das erste Mal ins Haus gekommen bist. Ich wollte dir nur zeigen, dass ich dich sehr lieb habe. Hast du das gemerkt?“ Ich sagte: „Ja, sofort … und ich habe auch gemerkt, dass du in diesem Haus nicht geliebt warst. Dein Frauchen hatte eine harte und lieblose Stimme. Hast du Charity gebissen?“ „Das wollte ich nicht, aber sie hat mir immer so schrecklich weh getan. Ihre Mama hat sie immer geschlagen. Wegen jeder Kleinigkeit. Sie sollte ein besonders gütiges Kind werden.“ „Das hat ja wohl nicht geklappt“, sagte ich, als Tessa mir ihre rechte Pfote hinhielt. Ich wickelte den Verband ab und darunter … erschien eine gesunde Pfote.

Sind Träume wirklich nur Schäume?



 

Kommentare:

  • Ein Spürhund war dir auf den Fersen 😄 Gut, dass diese Story erfunden ist. Aber wirklich ganz schön voller Spannung und nichts für schwache Magennerven, auch die Bilder sind nicht ohne. (Anatolie)
  • Sehr spannend - mit einem wunderbar versöhnlich-hoffnungsvollen Ende! (Musenzeit)

 

Na UND?

Ein Interview - das Making-Of

A = Autorin / F = Fragender

F: Hallo, Frau Ogami! Na, das ist aber lange her, dass wir uns das letzte Mal getroffen haben. Als ich Ihre Stimme nach inzwischen mehr als zwei Jahren am Telefon hörte, war ich ganz sicher, dass Sie nun Ihren Roman PEACE (PIECE) IN THE PUZZLE beendet haben würden, doch dann erzählten Sie mir von dieser skurrilen Geschichte mit dem Titel „Na UND?“. Vielen Dank, dass ich sie vor unserem heutigen Treffen noch lesen durfte. Ich habe sie geradezu verschlungen – sie weicht ja völlig von dem ab, was Sie bisher geschrieben haben.

A: Auf jeden Fall! Aber Sie wissen doch von mir: Mein Kopf ist eine Gedankenweberei. Ich greife ins Leben, schöpfe Ideen, die ich komprimiert und ausgefeilt zu Papier bringe.

F: Nun bin ich aber gespannt, wie Sie auf diese Idee gekommen sind. Was war der Anlass?

A: Ganz einfach – eine weiße Gießkanne.


F: Wie? Sie haben eine weiße Gießkanne gesehen und dann die Idee für diese Geschichte gehabt?

A: Nein, so war es nicht. Es kam noch etwas hinzu.

F: Und das war …?

A: Wissen Sie, ich beschäftige mich seit geraumer Zeit mit den Entwicklungen der künstlichen Intelligenz. Da ich ein neugieriger Mensch bin und offen für neue Entwicklungen, greife ich alles zunächst urteilsfrei auf, was sich in der Welt zeigt. Ich halte es für wichtig, dass man sich konstruktiv mit den jeweils aktuellen Entwicklungen befasst, um mitreden zu können, um sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen. Lieber so, als unwissend wie ein Kaninchen vor der Schlange zu sitzen und verängstigt alles abzulehnen, bis man abgehängt ist.

F: Das kann ich gut nachvollziehen. Mir als Journalist geht es ebenso. Anfangs dachte ich, dass ich ja bald arbeitslos sein werde, wenn die KI in der Lage ist, meine Zeitungsartikel ganz allein und vielleicht irgendwann sogar besser zu schreiben als ich.

A: Sie wird es nicht können, denn sie kann Ihnen das Recherchieren nicht abnehmen, die KI kann nicht bewerten, sie kann nur das im Internet Vorhandene mit ihrem programmierten Algorithmus abgrasen und Ihren Auftrag nach dieser Vorlage erfüllen. Dabei kommt sie bereits zu erstaunlichen Ergebnissen. Diese befreien aber nicht etwa die Menschheit von der Aufgabe, das Schreiben und Lesen lernen zu müssen. Ein Taschenrechner befreit uns ja auch nicht vom Erlernen des Rechnens. Wer das meint, der wird zu einem dummen Anwender, der mit sich machen lässt, was der Algorithmus will. So geht es nicht. Die KI – so sehe ich es – sollte für uns Menschen lediglich wie ein Tool, ein Werkzeug sein, das uns bei unseren Aufgaben unterstützt. Und das kann sie sehr gut.

F: Aber doch nicht in kreativen Bereichen, oder?

A: Darauf will ich jetzt hinaus …

F: Ich habe immer noch die Gießkanne im Gedächtnis … was hatte es mit der Gießkanne auf sich?

A: Genau, das werde ich Ihnen jetzt erzählen. Die Beschäftigung mit dem Für und Wider zum Thema KI ließ mich natürlich bald auch auf die Anwendungsmöglichkeiten stoßen, die ich mir als kreativer Mensch gern handelnd erschließe. Der Zufall wollte es, dass ich in einem Seniorenforum, in dem ich mich vor einiger Zeit mal angemeldet habe, auf KI-generierte Bilder stieß. Diese Bilder waren einzigartig, neu, skurril, fantastisch. Da tauschten sich ältere Menschen über ihre mit KI generierten Bilder aus, erzählten sich, mit welchen Prompts sie diese erschaffen hatten.

F: Prompts? Ach so, Sie meinen die verbalen Aufträge, nach denen die KI ein Bild generiert?

A: Genau die. Man definiert, was auf dem Bild zu sehen sein soll und die KI setzt den Auftrag um.

F: Ja, das kenne ich ja von meinen Texten auch. Wenn ich etwa eine Frage zur Rechtschreibung habe, frage ich Chat-GPT.

A: Chat-GPT ist natürlich rein textbasiert, während bilderzeugende Algorithmen sich an vorhandenen Bildern orientieren.

F: Und wo kann man das?

A: Genau die Frage stellte ich mir auch. Wie haben die Forumsmitglieder diese fantastischen Bilder erzeugt? Mit welchem Programm? Und nach einigem Lesen in dem Forumsthread fand ich auch das heraus. Mir waren diese Bilder bald zu langweilig. Bilder erzeugen nur um des Erzeugens willen, das gab mir nichts. Vielleicht am Anfang – aber nur, um die Anwendung als Grundlage für eigene kreative Zwecke zu nutzen. Also folgte ich dem angegebenen Link und es öffnete sich eine Büchse der Pandora.


F: Wie das?

A: Ich kam auf eine Seite, die den Namen Hugging Faces trägt. Und ich begriff bald, dass hier unzählige Programme angeboten werden, die von jedem kostenlos genutzt werden können. Hugging Faces ist ein Unternehmen, das auf maschinelles Lernen spezialisiert ist und Tools für maschinelles Lernen entwickelt. Es wurde 2016 gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, die neuesten Fortschritte im Bereich des maschinellen Lernens zugänglicher und für alle nutzbar zu machen. Das unterscheidet dieses Unternehmen von anderen, denn auch vorher hatte ich schon solche Tools ausprobiert, musste dazu allerdings immer erst einen Account anlegen und die Nutzungskapazität war auch immer begrenzt.

F: So weit habe ich Sie verstanden. Doch wie kamen Sie nun zu der Gießkanne?

A: Es war reine Spielerei. Ich saß mit meinem Tablet auf der Terrasse und erprobte ein Bilderzeugungsprogramm von Hugging Faces, das den Namen ZeST trägt. Das ist die Abkürzung für Zero-Shot Material Transfer from a Single Image (Materialübertragung von einem Bild auf ein anderes). Das wollte ich ausprobieren …

A: Ich hatte dieses Tool geöffnet und bekam dort zwei Felder angezeigt. In das eine sollte ein Foto von einem Gegenstand hochgeladen werden, in das andere ein Material. Das Tool würde danach den Gegenstand quasi als Oberfläche für das Material von dem zweiten Foto anbieten. Ich begann mit einer roten Tasse, die vor mir auf dem Tisch stand. Ich fotografierte sie und lud das Foto hoch. Dann ging ich in den Garten und fotografierte meine Schnittlauchstaude und lud auch dieses Foto hoch. Dann klickte ich „submit“ (übermitteln) und die KI fügte die beiden Fotos zusammen. Es entstand eine Tasse, die mit Schnittlauchblüten gefüllt war. Ich war baff.

F: Können Sie mir das Ergebnis zeigen

A: Ja schauen Sie hier … 

F: Und das war diese rote Tasse hier, aus der ich gerade meinen Tee trinke? 

A: Ja, genau die. 

F: Faszinierend! – Und nun nehme ich an, dass Sie als nächstes Ihre weiße Gießkanne fotografiert haben.

A: Ja, nachdem ich mit der Tasse noch ein paar andere Materialversuche gemacht hatte, sah ich die Gießkanne vor mir stehen und wählte sie als nächstes Objekt. Was ich in dem Fall als Materialfoto verwendet habe, weiß ich gar nicht mehr, die „blutige“ Gießkanne war jedenfalls das Ergebnis.

F: Und das inspirierte Sie dann zu der Geschichte?

A: Ja, genau so war es. 

F: Hatten Sie die Geschichte zuerst vollständig im Kopf?

A: Nein, ich habe sie beim Schreiben entwickelt. Es kam eins zum anderen. So läuft das meistens bei mir ab. Es gibt einen inspirierenden Moment, einen Impuls, und dann beginnt der Flow des Schreibens. Und beim Schreiben entwickeln sich die Folgeschritte in meinem Kopf.

F: So lange, bis Sie fertig sind? 

A: Richtig – bis der letzte Punkt gesetzt ist.

F: Würden Sie sagen, dass das generell Ihre Art des Schreibens ist?

A: Ja, fast immer. Daher gibt es bei mir auch keine Schreibblockaden. Denn Schreibblockaden entstehen ja nur, wenn ich mich hinsetze, um etwas, irgendwas schreiben zu wollen. Da ich aber nur schreibe, wenn eine Idee da ist, gibt es keine Blockade. Wenn keine Idee da ist, mache ich etwas anderes.

F: Gut, das klingt plausibel. Aber nun habe ich noch eine Frage zu den Kapitelüberschriften, die sich ja alle reimen. Hund, Fund, Bund, Mund, Grund, Gesund. Wie sind Sie denn auf diese Idee gekommen?

A: Genau weiß ich es nicht mehr. Ich suchte wohl einen Reim auf Hund, den ich in einem Chat-GPT-Tool erfragte. So kam mir die Idee, jedem Kapitel eine -und-Überschrift zu geben.

F: Aber zu unserem Interview, das ja als Making-of eigentlich auch noch dazugehört, fällt Ihnen nun aber keine Überschrift mehr ein, oder?

A: Na UND?

F: Frau Ogami, Sie sind aber auch nie um eine Antwort verlegen. Ich danke Ihnen für das aufklärende Gespräch!

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