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Wenn der Rhein ins Wohnzimmer schwimmt

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Eine Geschichte aus fünf Schreibimpulsen ➡️ HÖRVERSION   GÖTZ ALS MANN GLOCKENSPIEL   HOCHWASSER HAUTKONTAKT GAR KEINEN Es regnete und regnete. Es regnete ohne Unterlass. Schon seit Tagen. Das Flusswasser stieg und stieg. Besonders in der vergangenen Nacht, als der Schüttregen sich wie aus Eimern vom Himmel stürzte. GÖTZ rieb sich noch den Schlaf aus den Augen, als er barfuß in die Küche tapste, während seine zu langen Pyjamahosenbeine über den Fliesenboden schlurften. Schlurf schlurf … so kann man auch seinen Boden wischen. Er ahnte noch nichts. Er schlurfte Richtung Kaffeemaschine, die direkt neben dem Küchenfenster stand. Eine neue Melodie wanderte ihm im Kopf herum, seitdem er heute Morgen die Augen aufgeschlagen hatte. Das wird ein fetziger Hit, dachte er, als sein Blick durchs Küchenfenster fiel, wo der Regen auf den reißenden Rhein rauschte. Der Rhein? Wo war der Rhein? GÖTZ erlebte seinen Koffein-Kaboom bereits ohne Kaffee, denn … der Rhein war nicht meh...

Das heilende Lachen

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  Endlich … wieso ENDLICH? denke ich, denn am liebsten würde ich endlos Zeit haben, um in dieses wissende Auge zu schauen. Es ist ein großes Auge. Es ist tief. So als reichte es bis ans Ende der Welt oder beherberge gar den Himmel und all seine Sterne. Könnte ich diesen Brunnen des Wissens festhalten, ach könnte ich nur! Doch schon sehe ich nur noch die im Sonnenlicht unter der Wasseroberfläche elegant dahingleitende Gestalt, die mir für einen so kurzen Moment ein Tor in die Unendlichkeit geöffnet hat. Verzaubert blicke ich weiter über die Reling des Walbeobachtungskutters. Meine Schmerzen sind plötzlich verschwunden, als ich in die Illusion meines irdischen Lebens zurückkehre.   Was ist da gerade passiert?   Delfine sind Heiler, sagt man. Sie werden eingesetzt als Therapietiere. Aber was ist es, was uns Menschen heilt, wenn wir mit ihnen Kontakt haben? Dabei hatte ich noch nicht einmal Kontakt mit ihm. Ich habe ihm nur in ein Auge gesehen.   ...

Frau Kieselherrs Räuberpistolen

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      Zuerst die kleine Lesung   Kaffee oder Tee einschenken, zurücklehnen und den roten Link anklicken! Viel Spaß beim Zuhören!  Wer lieber den Text selbst lesen möchte, kann dies hier tun:   Frau Kieselherrs Räuberpistolen Warum nur musste ich so weit vorne sitzen? Dieses Bild von dem rosa Liebestöter mit der Sicherheitsnadel an der kaputten Beinnaht lässt mich mein Leben lang nicht mehr los. Das soll es auch gar nicht, denn es lässt mich heute etwas aufhängen. Nein, nicht den Liebestöter, sondern meine Geschichte an demselben. Wenn gerade eine Mathearbeit geschrieben war und die verbleibende Unterrichtszeit bis zur nächsten noch locker zur Verfügung stand, stand die Laune unserer Lehrerin zum Besten, was sich dadurch bemerkbar machte, dass sie sich mit ihrem breiten Popo auf das Lehrerpult schwang, sich selbst gemütlich darauf zurechtruckelte und dann verkündete: „Heute gibt’s zuerst mal wieder ’ne Räuberpistole!“ Dann schaute sie grinsend in die...